art das Kunstmagazin / Nr. 08.2023/
Unter dem Titel „Jung und Naiv“ stellte ich junge Künstler*innen vor, die verspielt, leicht, cool und surreal malen.
Mit dabei: Katharina Arndt, Robert Nava, Andi Fischer, Ed Broner, Breach Miami Gallery, Michael Swaney, Nathaniel Bolarinwa, Fatima De Juan,
Die Einführung:
Drachen speien Feuer, Mutige kämpfen mit Vögeln. Kriegerinnen fahren Rollschuh und Actionhelden zücken ihre Pumpguns. Dabei erfreuen sich Tiere und Monster über den neonfarbenden Wind, der durch ihre Welten stürmt. Was an eine poppige Version von Alice im Wunderland erinnert, sind die Bildwelten einer neuen Generation von Künstlern und Künstlerinnen, die gerade kreativ frei dreht: Sie kritzeln, malen mal grob und schnell, mal flächig zweidimensional, sie spielen sich aus und kommen doch nie an ein Ende ihrer Phantasie. Denn in der Kunstszene setzte sich in den letzten Jahren ein neuer Trend durch: Die naive, spielerische Malerei, die mehr in Kinderzimmer zu passen scheint als in Galerien. Sie beeinflusst Topgalerien und hohe Segmente des Kunstmarkts, sie zieht sich aber auch durch junge Ausstellungsformate und wird von Hochschulabsolventen genau so begeistert verinnerlicht wie von Autodidakten. Die letzten Jahre zeigten, dass kaum eine Gruppenausstellung der Malerei, kaum ein großes Galerienprogramm und kaum ein Studienjahr an einer Kunstakademie an solchen Positionen vorbeikommt. Was aber bringt Künstler zu diesem knallig-bunten Ausdruck – und warum schlagen diese Werke am Markt gerade jetzt so ein?