Kunstforum International / Künstlergespräche / Band 272 – This is not a Love Song (Hrsg. Oliver Zybok)
Wäre das Wunderland eine abstrakte Welt, käme es einem Skulpturenensemble von Karla Black vielleicht sehr nahe. Dort könnte es Lidschatten geschneit haben. Man würde Eisschollen aus Zuckerpapier begegnen. Etwas auf Vaseline rutschen. Statt sich selbst in Glas zu spiegeln, sonderliche Farbspuren entdecken. Und doch erkennen, dass man nichts Konkretes erkennt. Oder im Gegenteil, vielleicht erkennt man einfach alles wie es ist. Die Engländerin Karla Black kreiert mit ihren Skulpturen eine dem Menschen zugewandte Atmosphäre, die sich allerdings aus einer nur rein intellektuellen Annäherung nicht in ihrem Wesen greifen lässt. Manches mutet zärtlich, zerbrechlich und rosa an, doch daraus auf die Weiblichkeit als Thema oder als Motoröl zu schließen, ist sehr kurzsichtig. Ein physischer Bezug zum Menschen, und zwar geschlechtsunabhängig, ist stattdessen elementar. Im Gespräch geht Karla Black auf den Stellenwert des Körperlichen in Bezug zu ihrer abstrakten Arbeit ein und verrät, welche Eigenschaften von Materialien sie faszinieren.
Das Interview kann auch Online gelesen werden: https://www.kunstforum.de/artikel/karla-black-4/