Eigener Band bei Kunstforum International

Ich habe die Ausgabe „Politik, Ethik, Kunst. Kultureller Klimawandel – Strategien und Werkzeuge“ herausgegeben. Band 254

Gastautoren: Hanno Rauterberg, Wolfgang Ullrich, Jörg Heiser

Interviewpartner: Olafur Eliasson, Andres Veiel, Roland Schappert, Martina Weinhart, Indecline

Auszug aus dem Editorial:

„Sei politisch! Setze ein Zeichen! Dieses Credo ist ein treibender Motor der gegenwärtigen Kunstproduktion. Politische und ethisch motivierte Kunst ist seit einigen Jahren (wieder) allgegenwärtig, durch Meinungen, Anteilnahme, das Aufzeigen von persönlichen und fremden Erfahrungen, Stimmvergaben, Symbole und durch ästhetische Protestaktionen. Die Welle an politischer Kunst löst große Euphorie aus – nicht nur in der medialen Berichterstattung, sondern auch in den Kunstinstitutionen, auf dem Kunstmarkt, im White Cube und auf öffentlichen Plätzen. Die einflussreichste Muße der zeitgenössischen Kunst heißt Politik. Darüber darf man sich einerseits freuen, zeigt es doch, dass Werte wie Künstlerfreiheit oder Demokratie gerade hoch im Kurs stehen. Die relevantesten Themen sind die Flüchtlingskrise, Rechtspopulismus, die EU, der Brexit und die politische Korrektheit von einzelnen Kunstwerken.

Andererseits ist „Politische Kunst“ ein dehnbarer Begriff, der gerne auch als Qualitätssiegel für ein gutes Gewissen oder für eine Imagekampagne eingesetzt wird. Aber nicht jedes politische Zeichen ist auch gleich ein gutes Kunstwerk. Nicht jede politische Botschaft kommt beim Rezipienten an. Und manchmal wird der Wille ein Kunstwerk zu erschaffen sogar zu einem Hindernis für ein erfolgreiches, ethisches Engagement. Vor der Omnipräsenz der politischen Kunst stellt sich schließlich die Frage: Kann politische Kunst überhaupt (noch) Menschen beeinflussen? “ …

https://www.kunstforum.de/lesen/artikel.aspx?z=iv&a=254003&li=i

Zum Coverbild:

Illma Gore, Make America Great Again, Zeichnung, Pastell- und Ölkreide, 2016

„Das Kunstwerk Make America Great Again provozierte während des Walkampfes in Amerika 2016 ein internationales Medienecho und polarisierte stark. Illma Gore bekam nach eigenen Angaben über 1000 Morddrohungen. Dabei sagte die Künstlerin, soll das Kunstwerk nicht dazu dienen, sich über Donald Trump lustig zu machen. Gore möchte verdeutlichen, dass Genitalien nicht über Macht und Status entscheiden. “