„Im Graffiti gilt eine andere Währung als in der Kunst“ Interview mit Moses und Taps

in: Graffiti Now – Ästhetik des Illegalen. Kunstforum International, Band 260

Moses und Taps sind ein deutsches Sprayer-Duo, auch bekannt unter dem Namen „Topsprayer“. Ihr  Buch „International Topsprayer“ basiert auf dem Graffiti-Regelbruch des Namenstausches. Ziel war es, den Beweiswert der Namenszuordnung von Graffiti in Strafverfahren zu demontieren und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Rechtsanwälten erfolgreich die Rechtsprechung zu verändern. Das Buchprojekt zeigt 1000 Züge, die über 1000 Tage hinweg, von unterschiedlichen Sprayern mit den Namen „Moses“ und „Taps“, bemalt wurden. Das Duo repräsentiert sich außerdem über ihre Corporate Identity Farben: Gelb und Cyan. Diese machen es ihnen möglich, wiedererkennbare Graffitis ohne Namen zu malen. Ihre Arbeiten lassen sich dem Konzept-Graffiti zuordnen. Hierzu zählen konzeptuelle, dezente Veränderungen der vorhandenen Zugdesigns, der Bau einer Mauer in einer Zugtür (The Wall) oder die malerische Serie „Splash“. Museen wie das Münchener Stadtmuseum und die Bundeskunsthalle Bonn zeigten ihre Arbeiten.

Nach einigen Emails über andere Kontaktpersonen, kam schließlich ein Treffen für dieses Interview zustande. Hier berichten sie über ihr Doppelleben, über die Hintergründe ihrer Arbeiten und über die Unterschiede zwischen der Kunst- und der Graffitiwelt.