Kunstzeitung // Erst kommt die Moral, dann das Bild – Larissa Kikol über das neue Dogma ethisch relevanter Kunst.
„Welche Aufgabe wird der gegenwärtigen Kunst zu Teil? Bei dieser Frage muss ich an ein kürzlich geführtes Gespräch mit dem Direktor einer staatlich geförderten Kulturinstitution denken: „Wenn die Arbeiten keinen politischen oder sozialen Bezug haben, dann kriegt man die hier für ein Ausstellungsvorhaben aktuell nicht durch.“ Er gab zu, dass Malerei oder Bildhauerei, die sich im Sinne des ‚L’art pour l’art‘-Gedankens in der Ästhetik und nicht in der Ethik oder der Soziologie abarbeitet, immer weniger gefragt ist“….