Die abstrakte Malerei und das Meer

mare Die Zeitschrift der Meere / Essay /

Einleitung:

„Das Meer: Eines der häufigsten Motive in der Landschaftsmalerei. Friedlich, romantisch, gefährlich, dunkel, lichtdurchflutet, spirituell, wild, glatt, hoffnungsvoll, mächtig, exotisch oder dämonisch – so wandelbar wie das Meer ist keine andere Naturkulisse. Durch seine vielen Gesichter drückten Künstler seit Hunderten von Jahren jede Stimmung aus, in der sie selbst schwelgten oder nach der der Zeitgeist ihrer Epoche verlangte. Zur Folge hatte dies, dass die malerischen Szenen von Meeren und den dazugehörigen Himmeln äußerst heterogen waren. Schon an der Manier der Wellendarstellung lassen sich Epochen und Künstlerhandschriften ablesen. Dabei schlich sich jedoch ein Phänomen ein, das weitaus brisanter für die gesamte Kunstgeschichte werden sollte: Die abstrakte Malerei. Gewiss kann man das globale Aufflammen oder gar die gesamte „Erfindung“ der abstrakten Malerei nicht nur auf einen einzigen (kulturellen) Ursprung zurückverfolgen. Trotzdem lässt sich die Meereslandschaft als einen von mehreren Geburtstorten ausmachen.“

https://www.mare.de/zeitschrift/mare-ausgaben/no-142