Londoner Kunstszene

Monopol Online / Reisebericht durch Londoner Galerien und Museen – Die Zeichen stehen auf Sinnlichkeit

Die britische Kulturszene erwacht nach dem Corona-Lockdown wieder zum Leben, und überall spürt man die Lust auf physische Begegnung mit Kunst. Ein Rundgang zu den Londoner Highlights

Das erste, was man in der Goodman Galerie tun möchte, ist die Haarskulpturen von Kapwani Kiwanga anzufassen. Die langen, blonden Fasern der Sisal-Agave glänzen im Licht der Neonstrahler weich, wie ein einladendes Nest. In Wahrheit sind sie strohig, robust und widerspenstig, selbst wenn man daran zieht. Die Fasern stammen aus Tansania, als Fabrikationsmaterial für Seile, Teppiche und andere Textilprodukte spielten sie in der Wirtschaftsgeschichte des Landes eine wichtige Rolle. Kiwanga verarbeitete die Fasern mal konzeptueller, streng gekämmt und aufgereiht, und mal surrealer, als täuschend flauschig, vaginale Hohlskulptur. Weder die Lichtreflektion, die Täuschungskraft des Materials, noch andere Wesensmerkmale wären in einem Online-Viewing-Room transportiert worden. Die Sinnlichkeit der Kunsterfahrung scheint in diesen Tagen in London an vielen Orten bewusst in den Mittelpunkt zu rücken.

Währenddessen öffnen auch die Pubs und Restaurants wieder, sogar in den Innenräumen. Die Straßen sind voll, am Museumseingang, im Taxi und am Kaffeestand wird der mutig einreisende Tourist angestrahlt, als wäre er ein alter Schulfreund, den man endlich wieder trifft. (…)

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