Kunstforum International, „Die Kunst ist das Kind in dir!“,
Was in Jonathan Meeses Biografie bisher noch unerwähnt blieb, ist die Tatsache, dass er mit seinen Geschwistern und seiner Mutter einige Monate auf Schloss Neuschwanstein lebte. Brigitte Renate Meese, gebürtig aus Stuttgart, arbeitete nach ihrer Rückkehr aus Japan einige Monate in der Bayrischen Archivverwaltung, deren Abteilung „Geheimes Staatsarchiv“ damals auf Neuschwanstein ausgelagert wurde. Die Deutschland- und Europasozialisierung des Kindes Jonathan Meese fand auf dem Schloss statt. Hier spielte er in allen Räumen und Türmen, er lernte viele Märchen kennen und zeichnete Bäume und Gespenster als liebe Grusel-Geschenke an seine Mumins. Die Geheimnisse Bayerns waren ihm damals schon zu politisch, er spielte lieber Verstecken und tanzte vor den Wandgemälden, erzählt er. Für Mutter und Sohn war es eine prägende Zeit, die ihr Verständnis für Kunst und Spielräume tiefer beeinflusste, als sie damals ahnten.
Das Spiel ist für Jonathan Meese das absolute Thema Nummer Eins. Anlässlich dieses Spiel-Interviews schrieb er für KUNSTFORUM Inter national sofort vier neue Spielmanifeste, die jetzt zu seinen wichtigsten Lebensmanifesten zählen. Außerdem gab er mir sein Ehrenwort niemals mit dem Spielen aufzuhören.
Zum Interview: https://www.kunstforum.de/artikel/kunst-ist-das-kind-in-dir/