Diplomkunst ?!

Deichtorhallen Hamburg – Halle 4, Online-Magazin / Essay /

Deutsche Kunsthochschulen genießen einen exzellenten Ruf – insbesondere im Fach Malerei. Hier können sich die Student*innen frei entfalten. Von einem malerischen Akademismus kann trotzdem keine Rede sein.

Kann man heute noch von akademischer Malerei sprechen? Im Informationsdienst Kunst wurde der JETZT!-Ausstellung vorgeworfen, nur Maler*innen mit akademischer Ausbildung zu berücksichtigen. »Zeigen uns die öffentlichen Kunstmuseen den neuen malerischen Akademismus?«, fragte der Autor. Doch gibt es in Deutschland einen akademischen Stil? Laut Anke Doberauer, Malereiprofessorin der Kunstakademie München, wurde die sogenannte »akademische« Malerei in Westdeutschland nach dem Krieg abgeschafft.

In der Tat griffen besonders im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Autodidakt*innen, aber auch Kunsthochschulabsolvent*innen die Doktrin einer akademischen Malerei an. Diese Kämpfe der Moderne wurden dabei auch immer auf kultureller, soziologischer und politischer Bühne geführt. Eine der letzten großen mitteleuropäischen Gegenbewegungen entstand in den 1940er-Jahren unter dem Namen Art Brut. Damit bezeichneten Künstler*innen die Zeichnungen und Malereien von Kindern, Geisteskranken und Laien. Maler wie Jean Dubuffet ließen sich von dieser antiakademischen Ästhetik inspirieren, auch um seelische Nöte in der Kriegszeit intuitiver darzustellen. Seit einigen Jahrzehnten gibt es jedoch keine Inspirationsquelle oder keinen Stil, der nicht von dem einen oder anderen Professor akzeptiert würde…..

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